Beschreibung der Arten
Typosyllis flaccida (Grube, 1878) comb. nov.
Abb. 103
Locus typicus. — Aibuhit, Camiguin, Philippinen.
Typusmaterial. — MPW 394 (ST).
Beschreibung. — Syntypen sehr groß, Segmentgrenzen nicht immer deutlich, epidermales Gewebe in Ethanol sehr schlaff. Größtes Tier 37 mm lang, 120 Borstensegmente; Breite: 1,5 mm ohne, 1,7 mm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 6, in Körpermitte und posterior 2-3. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung; in Ethanol transparent, völlig durchscheinend.
Prostomium ovalförmig, breiter als lang. Palpen etwa so lang wie das Prostomium, divergierend, proximal miteinander verwachsen. Vier winzige runde Augen (Durchmesser: 12 µm), trapezförmig oder in einem weiten Rechteck angeordnet nahe des lateralen prostomialen Rands. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 26-30-gliedrig, in der Mitte des Prostomiums; laterale Antennen 18-22-gliedrig, am vorderen Rand.
Peristomium etwa so lang wie die folgenden Segmente. Peristomialcirren gegliedert, dorsal 40-45-gliedrig, fast doppelt so lang wie ventral, diese mit 20 Gliedern.
Parapodien kegelförmig. Dorsalcirren zahlreich gegliedert: 1. DC 30-35-gliedrig, 2. DC 25-26-gliedrig, 3. DC 34-35-gliedrig, in Körpermitte mit 30-40 bzw. 25-28, posterior mit 22-23 bzw. 16-17 Gliedern. Dorsalcirren proximal undeutlich gegliedert, Glieder ansonsten deutlich voneinander getrennt, rechteckig, proximal 4-5, in Cirrusmitte 3, subdistal 2 mal so breit wie lang. Ventralcirren klein, gedrungen, nicht an das Ende des Parapodiallappens reichend.
Zusammengesetzte Borsten falciger, subbidentat; ca. 11 pro Borstenbündel. Endglieder schälmesser- bis sichelförmig, anterior 30-35 µm (ELV 1,2; Abb. 103A-B), in Körpermitte 20-35 µm (ELV ca. 1,8; Abb. 103D-F), posterior ca. 20-25 µm (ELV < 1,2; Abb. 103I-L). Sekundärer Zahn wesentlich kleiner als der primäre Zahn, teilweise winzig, relativ weit vom distalen Ende entfernt (ab Körpermitte in ventralen Borsten auch fehlend; Abb. 103F, K). Tertiäre Zähnchen sehr fein und kurz (auch fehlend; Abb. 103L). Schäfte in den vorderen Segmenten schlank, in Körpermitte subdistal verbreitert, posterior beilförmig. Einige hintere Segmente mit 2-3 kurzen, subepidermalen falcigeren Borsten, deren Schäfte höchstens halb so lang sind wie die aus der Epidermis herausragender Borsten. — Einfache Dorsal- und einfache Ventralborste nicht feststellbar. — Aciculae: anterior und in Körpermitte 4 (2 streichholzförmig, 2 schräg abgestutzt, gerundet, etwas kräftiger; Abb. 103C, G), posterior 2 (1 einfach, 1 schwertförmig; Abb. 103M).
Pygidium mit paarigen terminalen Analcirren, 15-17-gliedrig; Glieder etwa so lang wie breit, proximal eineinhalb mal so breit wie lang.
Pharynxtubus zylindrisch, über etwa 12 Segmente, in Ethanol transparent. Zahn bräunlich, schlank und leicht gebogen, etwa 8-10 mal so lang wie breit, anterior spitz, bis an die Pharynxöffnung reichend (Abb. 103H). Proventrikel etwa eineinhalb mal so lang wie der Tubus, über etwa 7-8 Segmente, zwischen dem 13. und 21. BS, ca. 30-34 Muskelzellringe, in Ethanol dunkelgrau.
Verbreitung. — Philippinen.
Derivatio nominis. — Der Name bezieht sich auf die "Schlaffheit" des Gewebes dieser Art.
Diskussion. — Typosyllis flaccida ähnelt am meisten T. vittata (GRUBE, 1840). So gleichen in beiden Arten die Längen der Endglieder der falcigeren Borsten mit ihren sehr kurzen tertiären Zähnchen einander, die Zahl und Gestalt der Aciculae, die Antennen und Dorsalcirren und auch der Proventrikel. T. vittata besitzt anterior jedoch ca. 20 zusammengesetzte Borsten, die Borstenendglieder sind unidentat und die Borstenschäfte sind etwas kantiger.
Siehe auch T. farallonensis BLAKE & WALTON, 1977 (Tab. 20).
Tab. 20: Typosyllis-Arten mit ausschließlich falcigeren zusammengesetzten Borsten, deren Borstenendglieder zahlreiche, einheitlich sehr kurze, feine tertiäre Zähnchen besitzen:
T. vittata (GRUBE, 1840), T. nigricirris (GRUBE, 1863), T. fasciata (MALMGREN, 1867), T. flaccida (GRUBE, 1878) comb. nov., T. dentata HARTMANN-SCHRÖDER, 1960) und T. farallonensis BLAKE & WALTON, 1977.
|
T. |
T. |
T. |
T. |
T. |
T. |
Länge, |
29,5 mm, |
26 mm, |
32 mm, |
37 mm, |
8 mm, |
5 mm, |
Pigmentierung |
— |
|
— |
— |
— |
— |
Gliederzahl der Antennen |
median 30, |
median 17-22 |
median 20, |
median 26-30, |
median 19, |
median 8, |
Inserierung |
zwischen den hinteren Augen |
vor den hinteren Augen |
in der Mitte des Augentrapezes |
in der Mitte des Prostomiums |
vor den vorderen Augen |
in der Mitte des Augentrapezes |
Gliederzahl der Peristomialcirren |
dorsal 30-38, |
dorsal 25-27, |
dorsal 20, |
dorsal 40-45, |
dorsal 16-19, |
dorsal 5-6, |
Gliederzahl 1. Dorsalcirrus |
52+ |
30 |
30-32 |
30-35 |
19 |
5 |
Gliederzahl der Dorsalcirren in Körpermitte |
45 bzw. 30 |
48 bzw. 20 |
26-28 bzw. |
30-40 bzw. |
15-16 bzw. |
3-4 |
Zahl falcigerer Borsten |
20 / 13-15 / |
11-12 / 8-10 / ? |
10-12 / 10 / 8 |
ca. 11 |
10-12 / 9-10 / |
20 / 12-15 / 5-7 |
Endgliedlängenverhältnis |
|
|
|
|
|
|
Zahl der Aciculae |
3-4 / 2 / ? |
5 / 3 / ? |
2 / 2 / 1 |
4 / 4 / 2 |
1 / 1 / 1 |
4 / 2 / 2 |
Länge des Pharynxtubus |
10 Segmente |
12 Segmente |
10 Segmente |
12 Segmente |
4 Segmente |
6-7 Segmente |
Länge des Proventrikels, |
9 Segmente, |
13-14 Seg., |
8 Segmente, |
7-8 Segmente, |
5-6 Segmente, |
8 Segmente, |
Länge des Proventrikels |
|
eineinhalb mal so lang |
gleich |
eineinhalb mal so lang |
|
ein Drittel länger |